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Besondere Risiken
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Besondere Risiken?

Bei medizinischen Fragen im Umgang mit Ataxiekatzen fehlt oft auch Tierärzten die Erfahrung z. B. bei Impf- und Narkoserisiken, in diesem Bereich bestehen noch große Forschungsdefizite.

Impfprobleme

Inwieweit und wie oft Katzen geimpft werden müssen oder sollen, ist allgemein umstritten und sollte von jedem Katzenhalter individuell entschieden werden. Bei Katzen mit Ataxie kommen jedoch einige besondere Risiken hinzu, die berücksichtigt werden sollten.

Man unterscheidet im wesentlichen Lebend- und Totimpfstoffe.

Ataxiekatzen haben oft eine verminderten Leukozytenzahl und daher einer gewisse Immunschwäche. Lebendimpfstoffe sind daher in der Regel ungeeignet, da diese einen Krankheitsschub verursachen können, statt den gewünschten Schutz aufzubauen. Ein Beispiel hierfür ist die Impfung gegen Katzenseuche, bei der meist ein Lebendimpfstoff verwendet wird.

Die in dieser Hinsicht unproblematischen Totimpfstoffe enthalten jedoch häufig chemische Zusatzstoffe, sogenannte "Adjuvantien". Diese können insbesondere bei Katzen mit bestehenden Schäden am Zentralen Nervensystem zu erheblichen Nebenwirkungen führen. Adjuvansfreie Produkte bieten sich hier als Alternative an.

Einige Impfstoffe, z. B. gegen Tollwuterkrankungen, sind nicht ohne Adjuvantien erhältlich - hier ist die Notwendigkeit einer Impfung besonders genau abzuwägen.

(Weitergehende Informationen zum Thema "Impfen von Ataxie-Katzen" finden Sie hier ► )

Narkoserisiko

Die Auswirkungen einer Narkose auf das angegriffene Zentrale Nervensystem sind schwer abzuschätzen. Dies sollte berücksichtig werden, wenn eine Operation ansteht. Es gibt seltene Fälle, bei denen die Ataxie nach dem Eingriff zunimmt bzw. sogar epileptische Anfälle folgen. Diese Narkosefolgen sind häufig reversibel (umkehrbar), können jedoch leider auch dauerhaft bestehen bleiben.

Für Katzen mit Ataxie empfiehlt sich die Inhalationsnarkose
Eine Inhalationsnarkose kann nicht nur individueller als eine Injektionsnarkose dosiert werden, sondern im Notfall auch schneller abgebrochen werden. In so einem Fall wird der Gashahn zugedreht und der Katze Sauerstoff gegeben.

Wie läuft eine Inhalationsnarkose ab?
Zuerst wird der Katze eine Venenverweilkanüle aus Kunststoff gelegt, über die ihr dann ein leichtes Narkosemittel gespritzt wird, die Narkoseeinleitung. Sobald die Katze tief schläft, bekommt sie den Tubus (Beatmungsschlauch) in die Luftröhre geschoben und ein Gemisch aus Narkosegas und Sauerstoff verabreicht. Die Inhalationsnarkose ist sehr gut steuerbar, da Narkosegas sehr schnell abgeatmet wird. Durch die exakte und gezielte Dosierung ist die Narkoselänge und -tiefe gut zu bestimmen. Als Narkosemittel bietet sich eine Isofluran- oder Desfluran-Inhalationsnarkose an, wobei Isofluran meistens das Mittel der Wahl ist. Durch die deutlich kürzere Aufwachzeit wird zudem der Kreislauf weniger belastet.

Grundsätzlich sollte man jedoch die richtige Narkoseart immer mit dem Tierarzt besprechen, da bei jeder Katze individuell entschieden werden muss. Beispielsweise ist bei kurzen Eingriffen wie einer Katerkastration meist die Injektionsnarkose empfehlenswerter. Wird der Eingriff mit einer weiteren Behandlung kombiniert, also insgesamt ein längerer Eingriff, kann wieder die Inhalationsnarkose die besser Wahl sein.

Kastration trotz Narkoserisiko
Auf unserer Partnerseite „Feline Senses – Eintauchen in die Seele der Samtpfoten“ wird deutlich erklärt, warum eine Kastration ► von Nöten ist. Auch bei Ataxie-Katzen ist eine Kastration von Bedeutung und wir raten in der Regel dazu. Die Erfahrungen zeigen auch, dass unkastrierte Ataxisten häufig eine Tendenz zur Unsauberkeit zeigen. Trotz des Risikos, das ein solcher Eingriff mit sich bringt, überwiegen am Ende die Vorteile für ein entspanntes Zusammenleben, auch im Interesse des Tierschutzes.