Feline Senses Lebensfreude
Leonie
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Wer ist Leonie?

Leonie wurde im Juli 2002 geboren und kam mit etwa 6 Monaten in ihr heutiges Zuhause. Die Katzendame ist eine große Individualistin und eine Alphakatze, ist dabei aber sehr lieb und total sozial. Doch was sie nicht möchte, das passiert auch nicht! Leonie ist trotz ihrer multiplen Behinderungen sehr selbstbewusst. Außerdem ist sie super schlau, neugierig und weiß genau was sie möchte und wie sie durchsetzen kann, was sie jeweils wünscht und was nicht. Leonie ist eine richtige Katzenpersönlichkeit und ihre körperlichen Einschränkungen beeinträchtigen nicht ihren starken Charakter, ihre Willensstärke und ihre Lebensfreude. Die anderen Katzen sind hier sehr auf Leonie fixiert und orientieren sich an ihr.  Am liebsten ist sie im Sommer auf dem katzensicheren Balkon, sonnt sich oder beobachtet Vögel. Sie betrachtet stundenlang die Gegend und versucht Insekten zu fangen, was sie physisch zwar kann, von mir aus Tierschutzgründen jedoch nicht gern gesehen und möglichst unterbunden wird. In der Wohnung spielt sie gern mit Haselnüssen oder ist ausgiebig mit Fummelbrettern beschäftigt, die vom Schwierigkeitsgrad gar nicht hoch genug für sie sein können.

Wie wurde Leonie zu einer Ataxie-Katze?

Leonie wurde ohne Behinderung geboren. Zusammen mit einigen anderen Katzenwelpen konnte sie aus lieblosen Verhältnissen befreit werden und wurde liebevoll von „Hilfe für Katzen in Not e.V.“ in Hamm aufgenommen und betreut. In ihrer Welpengruppe kam es zu einer Infektion. Während sich alle anderen Katzenkinder davon wieder erholten, blieben bei Leonie und Pauline (wird hier auch vorgestellt) motorische Störungen zurück. Frau Pötter des Hammer Vereins gab die beiden Mädchen Gott sei Dank nicht auf und sorgte dafür, dass sie sich so gut wie möglich stabilisierten und in ein behindertengerechtes und verantwortungsvolles Zuhause kamen.

Außerdem hat Leonie eine HCM (Herzerkrankung) und sie neigt zu Struvitsteinen und Blasenentzündungen, das ist aber alles gut im Griff. Durch ihre motorischen Störungen ist sie eines Tages unglücklich gestürzt und hat sich die Wirbelsäule angebrochen. Zum Glück ist das gut verheilt, doch es blieb ein steifer Gang zurück. In Verbindung mit der Ataxie (wackeliger Gang) ist das natürlich heikel, aber wenn man Leonie erlebt, vergisst man ihre deutlichen Behinderungen jedoch schnell. Mit zunehmendem Alter werden Probleme mit Arthrose jedoch immer wahrscheinlicher.

Wie verläuft die Ataxie bei Leonie?

Die Ataxie ist bei Leonie seit Kindertagen unverändert. Sie wackelt recht heftig mit dem Hinterkörper, fällt regelmäßig mit dem Popo um, hat ein leichtes Muskelzittern der Vorder- und Hinterbeine im Ruhezustand und kann bei Wärme besser laufen als bei Kälte. Durch den Treppensturz vor einigen Jahren läuft sie leider schlechter als vor dem Sturz.

Umfeldanpassung bei Leonie

Hier stehen überall Tiertreppen in verschiedenen Höhen und Varianten, damit sie aus dem Fenster schauen kann, auf die Couch kommt und wohin sie sonst noch möchte. Die Kratzbäume haben Aufstiegs- und Abstiegshilfen, somit kann sie alle gut benutzen. Die offene Treppe ist mit extra dichtem Teppich belegt und nach hinten abgesichert, damit sie sich auch dort festkrallen kann und nicht fällt. Treppen kommt sie besser hoch als runter, somit kommt es morgens schon mal zu Stau und Wartezeiten vor der Treppe, wenn Leonie die Erste ist, die auf dem Weg nach unten ist. Die Treppe zu betreten, wenn sie gerade auf dem Weg ist, könnte zu gefährlich werden, wenn sie erschrickt oder sich gedrängelt fühlt. Alle Katzen und Menschen halten sich an diese informelle und wichtige Regel.

Die Essnäpfe sind erhöht. Zwei Katzentoiletten sind mit Zeitungspapier ausgelegt, da Leonie auf Katzenstreu nicht stehen kann und keinen Halt findet. Diese Variante benutzt sie zuverlässig. Frei in der Toilette kann sie jedoch stehen und muss sich nicht anlehnen. Um die Katzentoiletten liegen Inkontinenzmatten, da sie im Stehen uriniert und der Urinstrahl schon häufiger über den Rand der Katzentoiletten geht. Der Einstieg der Katzentoiletten ist besonders niedrig, damit Leonie gut einsteigen kann. Bei der Reinigung ihres Hinterkörpers, insbesondere des Gesäßes muss geholfen werden. Dazu nehme ich Babyfeuchttücher und reinige Scheide und After, was sie sich auch gewohnheitsmäßig gut gefallen lässt. Ebenso muss ich Leonie regelmäßig die Krallen schneiden, weil sie diese nicht alleine Pflegen kann. Sie hat kaum Zähne und ist auch nicht so gelenkig. Bei der Kürzung der Krallen ist bei ihr wichtig, dass diese nicht zu kurz werden und sie sich noch festkrallen kann, aber die Krallen auch kurz genug sind, damit sie nicht überall hängen bleibt.

Schwierig sind Tierarztbesuche, denn Tierärzte kennen sich in den wenigsten Situationen mit Leonies Behinderungen aus. Somit habe ich oft Schlachten zu schlagen, was beispielsweise das Halten bei den Untersuchungen angeht, die Verwendung von Medikamenten oder Narkosemitteln. Daher ist es schon wichtig, dass ich mich in die meisten Dinge einlese, damit ich beim Tierarzt mitreden kann.

Das Leben mit Leonie?

Einfach wunderschön und im Grunde unkompliziert! Ihre Handicaps sind weder für ihre Mitkatzen, für mich und am wenigsten für sie persönlich ein Problem.